Jochen Hof

* 21. Juli 1942

† 20. Februar 2020

Jochen wurde am 21.07.1942 in Betzdorf geboren. Nach dem Besuch der dortigen Volksschule und des Gymnasiums leistete er seinen Grundwehrdienst als Gebirgsjäger in Bad Reichenhall und Berchtesgaden ab. Im Anschluss an seine Militärzeit begann er im April 1964 sein Studium für das Lehramt an Volksschulen an der EWH in Koblenz, das er im November 1966 erfolgreich mit dem 1. Staatsexamen abschloss.

Während seines Studiums wohnte Jochen in der Mittelstraße als „möbilierter Herr“, so seine Redewendung. Eines Tages, auf dem Weg zur EWH begegnete er auf der Horchheimer Brücke dem Hoschemer Mädchen Mechthild Arens, seiner späteren Ehefrau. Sie heirateten 1968 in unserer Pfarrkirche St. Maximin.

Beide zogen nach Willroth im Westerwald, wo sie als Lehrer tätig waren. Dort wurden auch ihre drei Söhne Matthias, Stefan und Dominik geboren. Ziel beider war es allerdings, Horchheim zu ihrem Lebensmittelpunkt zu machen. Deshalb bauten sie im Garten von Meckis Eltern in der Mendelssohnstraße ihr zukünftiges Haus, in das Jochen viel Arbeitskraft und Herzblut gesteckt hat. 1973 zog die Familie von Willroth nach Horchheim.

Seit 1973 unterrichtete Jochen an der Volksschule in Ehrenbreitstein, von 1976 bis 2004 war er mit je einem halbem Stundendeputat an der Hauptschule auf dem Asterstein als Lehrer und an der Stadt- und Kreisbildstelle Koblenz als deren Leiter tätig.

Jochen war nicht nur leidenschaftlicher, hoch engagierter und von seinen Schülern geliebter Lehrer, sondern auch begeisterter und talentierter Hobbyfotograf. So war er in der glücklichen Lage, als Bildstellenleiter Beruf und Hobby zu verschmelzen.

Sein größtes „Hobby“ war aber seine Familie, sie bedeutete ihm Ruhepol und Anker, aus ihr schöpfte er Kraft, besonders später in den Jahren seiner schweren Erkrankung. Jochen war liebevoller Ehemann, der in seiner Mecki immer eine gleichberechtigte und vertrauensvolle Partnerin sah. Er packte im Haushalt engagiert mit an, seine Kochkünste begeisterten Familie und Freunde. Seinen Kindern war er geduldiger, aber auch konsequenter Vater, der ihnen die Welt erklärte und in ihnen die Liebe zur Natur weckte und förderte.

Aus dem „Siegerländer“ war in den Jahren seit seinem Zuzug ein echter Hoschemer geworden. Jochen wurde Mitglied im Männerchor, arbeitete als Redakteur viele Jahre in der Kirmeszeitung mit und schrieb viele beachtenswerte Artikel und Beiträge, er zeigte großes Interesse an unserer Ortsgeschichte. So war es geradezu zwangsläufig, dass er zu den Gründungsmitgliedern der Heimatfreunde Horchheim im Jahr 1991 gehörte. Hier engagierte er sich außerordentlich, war maßgeblich bei dem Erwerb des Museumsgebäudes in der Alten Heerstraße beteiligt und viele Jahre Schriftführer.

Jochen prägte den Verein entscheidend als Erster Vorsitzender seit 2004 und hinterließ tiefe Fußstapfen. Trotz stärkster gesundheitlicher Probleme seit 2008 begleitete er bis 2018 dieses Ehrenamt mit enormer Hingabe und riesigem Engagement. Er organisierte gekonnt Tagesfahrten und Veranstaltungen, und dies ist umso beachtens- und bewunderungswerter, da sein Gesundheitszustand sich immer mehr verschlechterte und dramatisierte.

Jochen ertrug seine Krankheit mit großer, wirklich bewundernswerter Geduld und Tapferkeit, nie beklagte er sich, nie jammerte er, nie verlor er seinen Lebensmut und seinen Humor. Er war ein immer positiv denkender Mensch geblieben. Er lebte nach seinem Motto: „Wir können die Situation nicht ändern, dann müssen wir das Beste daraus machen.“

Am 20. Februar 2020 ist Jochen verstorben. Seine Mecki, seine Söhne, deren Ehefrauen und die Enkel haben den so geliebten Mittelpunkt ihrer Familie verloren. Er hinterlässt eine große Lücke.

Wir alle haben einen liebens- und bewundernswerten, tatkräftigen Menschen verloren, der sich sehr um unseren Ort verdient gemacht hat.

Wir werden Jochen nicht vergessen und ihn in unseren Herzen behalten.

Klaus-Peter Baulig